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Channel: Kommentare zu: Super Premium? Wie eine Marketing-Kategorie den Ast absägt, auf dem sie sitzt
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Von: Max

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@Matthias: „Das kleinere Firmen höhere Stückkosten haben, als die großen ist klar, trotzdem erklärt das keine Ginpreise von 40€ den halben Liter.“ -> Dieser Annahme liegt ein Denkfehler zugrunde. In absoluten Zahlen mag deine Aussage ab und zu zutreffen, man muss jedoch die Relationen verstehen:
Ein Tanqueray der zwischen 15 und 20€, wird für 1-3€ komplett produziert. D.h. der Handelspreis ist mindestens 5 mal so hoch, wie die Herstellungskosten. Absolut liegt der Aufschlag bei mindestens 12€.
Ein handgemachter „Craft“-Startup-Gin für 40€ ist für den Kleinunternehmer wesentlich kostspieliger in der Produktion (siehe http://www.eyeforspirits.com/2015/04/21/sinn-und-unsinn-im-deutschen-gin/ ). Nehmen wir die Zahlen aus den Aussagen von Penninger können wir mind. 20€ unterstellen. Der Handelspreis ist also „nur“ doppelt so hoch, bei einem Absolutaufschlag von 20€.

Fazit:
1. Der „Craft“-Gin hat absolut einen Mehraufschlag von 11,20€ (nicht nur 8€, da kleinere Flasche von 0,5 zu 0,7). Damit bezahle ich als Kunde
a. Die größere Kapitalbindung pro produziertem Stück (20 zu 3€).
b. Die Produktion von Hand anstatt von Computer und Maschinen
c. Das Kapitalrisiko (Anfangsinvestitionen, Kredite, Lebensunterhalt)
2. Der relative Aufschlag ist viel viel geringer beim „Craft“-Gin. Die Stückmarge daher viel viel kleiner. Würde der Kleinunternehmer die gleichen Aufschläge verlangen, wie die Industrie, müsste der „Craft“-Gin mindestens 100€ kosten.

Wo du Recht hast, dass nicht unbedingt die Qualität 1:1 mit dem Preis steigt. Aber mir ist die ehrliche Handarbeit unter Betrachtung der oben genannten Punkte den Aufpreis allemal wert. Was ich hingegen verwerflich finde ist, wenn die Industrie jetzt ebenfalls solche Preise für ihre Sonderabfüllungen verlangt. Das macht den Markt für die Kleinen kaputt.


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